- Startseite
- Politik
Stand:
KommentareDrucken
In den USA ist der Wahlkampf in vollem Gange. Joe Bidens Demokraten sichern sich die Unterstützung eines Prominenten – sehr zum Missfallen der Republikaner.
New York – Das Wahlkampfteam von Joe Biden kam Donald Trumps Strafprozess recht nahe, als am Dienstag (28. Mai) eine Pressekonferenz vor dem Gerichtsgebäude abhielt, in dem der Prozess stattfindet. Das Weiße Haus hatte es bislang vermieden, über die vier separaten Strafverfahren gegen Trump zu sprechen, um die Unabhängigkeit der Bundes- und Lokalstaatsanwälte gegenüber Trumps Anschuldigungen zu schützen. Am Dienstag hatten Trumps Anwälte und der Bezirksstaatsanwalt von Manhattan abschließende Argumente zu den Vorwürfen vorgebracht, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben, um Schweigegeldzahlungen an eine Schauspielerin aus einem p*rnofilm vor der Wahl 2016 zu vertuschen.
The Washington Post vier Wochen gratis lesen
Ihr Qualitäts-Ticket der washingtonpost.com: Holen Sie sich exklusive Recherchen und 200+ Geschichten vier Wochen gratis.
Joe Biden und sein Team zur US-Wahl 2024 hatten gelegentlich süffisante Anspielungen auf den Prozess gemacht, oft in Form von Witzen darüber, dass Donald Trump im Gericht ist, anstatt Wahlkampf zu machen, oder dass er während des Verfahrens zu schlafen scheint. Der Besuch im Gericht war jedoch die bei weitem offenkundigste Maßnahme, die die Kampagne ergriffen hat, um sich in die flächendeckende Presseberichterstattung über Trumps Prozess einzubringen, der nun schon in der siebten Woche läuft.
Michael Tyler, der Kommunikationsdirektor der Biden-Kampagne, sagte, dass sie die Veranstaltung im Gerichtsgebäude abhielten, um Zugang zu der blocklangen Reihe von Fernsehkameras zu erhalten und die Live-Berichterstattung der Sender zu unterbrechen.
„Wir sind hier, weil Sie hier sind“, sagte er.
Trump-Prozess wird zur Wahlkampfveranstaltung
Aber Trumps Berater übernahmen fast sofort die Mikrofone und bezeichneten die Veranstaltung als einen Trick, der Verzweiflung zeige, da Trump in den Umfragen auf nationaler Ebene und in den Swing-States ständig in Führung liege.
„Die Biden-Leute haben es endlich getan: Nachdem sie monatelang behauptet haben, Politik habe nichts mit diesem Prozess zu tun, sind sie aufgetaucht und haben daraus eine Wahlkampfveranstaltung gemacht“, sagte Jason Miller, Sprecher der Trump-Kampagne, nachdem das Biden-Team gegangen war. „Warum die Änderung? ... Weil Joe Bidens [Umfrage-]Werte im Keller sind“.
In einer Umfrage der Marquette Law School von diesem Monat lag Trump bei den wahrscheinlichen Wählern mit 51 zu 49 vor Biden.
De Niro sieht Demokratie gefährdet
Die Bidens Team brachte den Schauspieler Robert De Niro mit, der kürzlich das Voice-over für einen Fernsehspot von Biden lieferte, sowie zwei Polizisten, die am 6. Januar 2021 halfen, das US-Kapitol vor randalierenden Trump-Anhängern zu schützen. Die Fokussierung auf Trumps Toleranz und Inspiration für politische Gewalt spiegelt eines der drei Themen wider, die die Biden-Kampagne im Vorfeld der ersten Debatte am 27. Juni in Atlanta vorantreibt, die anderen sind Abtreibung und Wirtschaftspolitik.
„Unter Trump wird diese Art von Regierung von der Erde verschwinden“, sagte De Niro über die amerikanische Demokratie und bezog sich dabei auf die „Gettysburg-Address“ von Abraham Lincoln. „Wenn Trump ins Weiße Haus zurückkehrt, können Sie sich von den Freiheiten verabschieden, die wir alle für selbstverständlich halten. Und Wahlen? Vergessen sie‘s.“
De Niro sprach über profane Beschimpfungen und Sprechchöre von Trump-Anhängern, die im benachbarten Park demonstrierten, und nannte sie „verrückt“ und ein Zeichen für das Chaos, das Trump sät.
Trump dient nur sich selbst
Der ehemalige Washingtoner Polizeibeamte Michael Fanone, der am 6. Januar gewaltsam angegriffen wurde, sagte, Trump werde als „autoritärer Mann regieren, der nur sich selbst gehorcht und dient“. Harry Dunn, ein ehemaliger Polizeibeamter aus dem Kapitol, der erfolglos bei den Vorwahlen der Demokraten für den Kongress in Maryland kandidierte, sagte, dass Trump weiterhin zu politischer Gewalt ermutige. Er bemerkte, dass seine Anhänger ihn und Fanone als „Verräter“ beschimpften, wie sie es am 6. Januar taten.
„Dies ist keine Übung“, sagte Dunn.
Die Beamten, die am 6. Januar angegriffen oder verletzt wurden, sollen vor der Debatte im nächsten Monat in sechs umkämpften Bundesstaaten für Biden werben und dabei Trump als Bedrohung für die Demokratie hervorheben.
Zu den Autoren
Tyler Pager ist Reporter für das Weiße Haus bei The Washington Post. Er kam 2021 zu der Zeitung, nachdem er bei Politico über das Weiße Haus und bei Bloomberg News über den Präsidentschaftswahlkampf 2020 berichtet hatte. Er wurde 2022 mit dem Gerald R. Ford Journalism Prize for Distinguished Reporting on the Presidency ausgezeichnet.
Isaac Arnsdorf ist ein nationaler politischer Reporter für die Washington Post, der über den ehemaligen Präsidenten Donald Trump, die politische Bewegung „Make America Great Again“ und die Republikanische Partei berichtet.
Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.
Dieser Artikel war zuerst am 29. Mai 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung und einer gekürzten Version auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.
