Food-Tipps für Berlin: Die besten Restaurants, die mit Gemüse aus eigenem Anbau kochen (2024)

Wer einen Garten besitzt oder auf dem Balkon gärtnert, der weiß es: Was man selbst angebaut hat, schmeckt am besten. Man weiß, was drin ist, hat die Pflänzchen liebevoll von Hand gepäppelt – und daher geht auch nichts über eine selbst eingekochte Tomatensoße, über frische Himbeeren vom Strauch oder Suppe aus dem eigenen Kürbis.

Auch immer mehr Gastronomen wollen ihren Gästen nicht irgendein Nullachtfünfzehn-Gemüse servieren oder Obst, das um die halbe Welt gejettet ist, bevor es auf dem Teller landet. Lieber regionale und saisonale Produkte verwenden, und zwar am besten aus dem eigenen Garten: Farm-to-table oder Garden-to-table lautet das Motto. Dahinter steckt, dass die verwendeten Produkte mehr oder weniger direkt vom Bauernhof oder eben aus dem Garten auf den Teller kommen.Ohne über Großmärkte und Zwischenhändler anonymisiert zu werden, und möglichst auch ohne lange Lieferwege.

Wir stellen Ihnen einige Berliner Restaurants vor, die besonders viel Wert auf frische Zutaten legen und in denen das Gemüse, das vor Ihnen auf dem Teller liegt, in bester Berliner oder Brandenburger Erde großgezogen wurde.

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Café Botanico

Ein klassisches Farm-to-table-Restaurant mit eigenem Permakulturgarten gibt es zum Beispiel in Neukölln. Das Café Botanico trägt den Bezug zur Pflanzenwelt keinesfalls zufällig im Namen: Auf der Karte stehen Wildkräutersalat, eine fruchtige kalte Suppe aus Gemüse und Gartenkräutern oderTafelspitz mit Rosmarinkartoffeln und Gemüse der Saison. Was im hauseigenen Garten wächst, findet sich auch im Essen wieder,Obst und Gemüse je nach Jahreszeit, die aromatischen Wildkräuter sogar beinahe ganzjährig.

Die Geschichte des Botanico begann 2012, als der Gärtner Martin Höfft 2012 eine verwilderte Kleingartenanlage in der Richardstraße betrat –sie wurde der Nährboden für sein Café. Auf 1000 Quadratmetern werden dort jetzt alte Gemüsesorten, Obst und Wildpflanzen in naturnahem Anbau nach dem Vorbild der Permakultur kultiviert. Es ist der einzige bio-zertifizierte Waldgarten dieser Größe im Innenstadtgebiet von Berlin.

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Food-Tipps für Berlin: Die besten Restaurants, die mit Gemüse aus eigenem Anbau kochen (3)

Grüner wird’s nicht: Essen im Café Botanico.Liz Eve

Konzeptionell geht es um lokale Produktionszyklen, Kreislaufwirtschaft, ökologischen Anbau und gesundes Essen – „aber zuallererst geht es uns darum, dass sich unsere Gäste bei uns wohlfühlen, dass es ihnen schmeckt und dass sie nicht mit einem schlechten Gewissen nach Hause gehen müssen, sondern ganz im Gegenteil, dass sie sich angenehm gesättigt und zufrieden fühlen und vielleicht inspiriert“, sagt Martin Höfft.

Seine Gästekönnen bei ihm Pflanzen kennenlernen, die sie aus ihrem Vorgarten, aus Parks, Wäldern oder von der Baumscheibe vor ihrem Haus kennen. „Aber hier können sie sie anfassen und davon kosten, und sie können sie zu einfachen Mahlzeiten liebevoll zubereitet auf ihrem Teller erleben.“ Wer das Konzept besser kennenlernen will, der kann sich den regelmäßig stattfindenden Wildkräuter-Gartenführungen anschließen (nächster Termin: Sonntag, 4. September).

Café Botanico: Richardstraße 100, Hauptgerichte ab 14 Euro,www.cafe-botanico.de

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Von Anne Vorbringer, Manuel Almeida Vergara

Otto Berlin

Das Restaurant Otto liegt an der Oderberger Straße und damit mitten im Prenzlauer Berger Innenstadttrubel. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Küche beste Connections nach Brandenburg bestehen: „Wir haben einen kleinen Garten in der Schorfheide inklusive einem alten Bunker, den wir zum Beispiel als Reifekammer für unseren hausgemachten Pancetta nutzen“, sagt Sören Zuppke vom Otto.

In der Schorfheide nördlich von Berlin werden vor allem Produkte angebaut, die auf dem Markt schwer zu bekommen und auf wenig Fläche kompakt anbaubar sind. Dazu gehören Kräuter wie Ysop, Pfefferkraut und Kapuzinerkresse, essbare Blüten, Tomatillos, Chilis, aber auch Experimentelles wie Szechuanpfeffer und Feigen.

Food-Tipps für Berlin: Die besten Restaurants, die mit Gemüse aus eigenem Anbau kochen (5)

Kommt im Otto auf den Teller: Zuckerschnapperbsen, breite Bohnen, Erdbeeren und Pancetta, gereift in der Schorfheide.Cate Gowers

Im direkten Umfeld wachsen zudem Stachelbeeren, Birnen und Äpfel. Ausgehend vom Garten arbeiten die Gastronomen des Otto auch mit lokalen Produzenten zusammen. Im derzeitigen Menü spiegelt sich das vor allem in den Kräutern undessbaren Blüten im Wildkräutersalat wider, der zum ganzen Bachsaibling gereicht wird. Gesalzene Stachelbeeren sind Teil des hauseigenen, eingelegten Gemüses.

Wer noch mehr Geschichten hinter den Produkten und hinter den Gerichten des spannenden jungen Kochs Vadim Otto Ursus erfahren will, der kann sich auf der Otto-Homepage für einen Fieldnotes-Newsletter anmelden.

Otto Berlin: Oderberger Str. 56, Gerichte zwischen 9 und 35 Euro, www.otto-berlin.net

Michelberger Restaurant im Hotel Michelberger

Dafür, dass das Michelberger Restaurant mitten im urbanen Friedrichshainer Partykiez an der Warschauer Straße liegt, ist man in der Küche erstaunlich ländlich unterwegs. Verarbeitet werden sowohl Produkte von der eigenen Farm im Spreewald als auch von anderen lokalen Erzeugern und Lieferanten wie Wilmars Gärten oder Urstrom Käse.

„Die Speisekarte orientiert sich an den Jahreszeiten und an dem, was die Natur zu bieten hat“, sagt Sprecherin Sandra Haller. „Gemeinsam mit dem innovativen Küchenteam stellen Landwirte, Jäger und Erzeuger aus der Region das Herzstück eines ständig wechselnden Drei-Gänge-Menüs mit Schwerpunkt Gemüse dar.“

Die Speisekarte wird nie aufgeschrieben, man darf sich also als Gast überraschen lassen. Immer gibt es hausgemachtes Brot, lokal gerösteten Kaffee sowie Weine von lokalen Importeuren. In der Küche kommen derzeit Kräuter, Gemüse, Obst und Beeren von der seit 2018 bestehenden Spreewald-Farm zum Einsatz – alles nachhaltig, aus biologischem und biodynamischem Anbau. Wer sich den Hof mal live anschauen möchte, der hat bei den nächsten Bauernfestenam 20. August und 2. Oktober Gelegenheit dazu.

Michelberger Hotel und Restaurant:Warschauer Str. 39/40, Menü 48 Euro, www.michelbergerhotel.com

Prinzessinnengärten

Wer in Kreuzberg einen schönen Ort zum Lunchen suchte, der war bis vor ein paar Jahren in den Prinzessinnengärten am Moritzplatz richtig. Dort konnte man inmitten einer grünen Oase zu Mittag essen. Mit Zutaten aus den umliegenden Hochbeeten wurden einfache, schmackhafte Gerichte zubereitet. Den ehrenamtlich betriebenen Garten gibt es immer noch, aber die alten Betreiber sind Ende 2019 samt Café und Gastro nach Neukölln gezogen.

Food-Tipps für Berlin: Die besten Restaurants, die mit Gemüse aus eigenem Anbau kochen (6)

Viel Platz für Urban Gardening: Gemüsebeet der Neuköllner Prinzessinnengärten.Berliner Zeitung/Markus Wächter

Dort gärtnern sie nun auf einem ehemaligen Teilstück des Neuen St. Jacobi-Friedhofs gemeinschaftlich weiter, mit freiwilligen Helfern aus der Nachbarschaft, aber auch aus anderen Stadtteilen. Das angebaute Gemüse in Bioqualität wandert zu einem Teil auch in die Küche des Gartenrestaurants – zum Beispiel mexikanische Minigurken, Sauerampfer, Bohnen, Schwarzkohl, Mangold und Zucchini.

Von April bis Oktober gibt es täglich ein wechselndes vegetarisches oder veganes Mittagsgericht.Jeden Freitag wird Pizza mit saisonalem Belag in den Holzbackofen geschoben, zum Beispiel mit Aprikose, Mandel, Tomate und Gorgonzola. Sonntags kommen zum Gartenfrühstück hausgemachte Pancakes und Beerenmarmelade auf den Tisch. Neben der Ernte aus den Hochbeeten und dem Stadtacker vor Ort werden vor allem Gemüse, Kräuter und Pilze von kleinen Bio-Betrieben aus Berlin und dem Umland verarbeitet.

Prinzessinnengärten:Hermannstraße 99-105, Lunch ab 7,50 Euro, www.prinzessinnengarten-kollektiv.net

einsunternull

„Mit Silvio Pfeufer steht ein junger Küchenchef am Herd, der passend zum weltoffenen Berlin unterschiedliche Küchenstile auf modern-kreative Weise umsetzt. Eigene Ideen, durchdachte Technik, hervorragend ausgearbeitete Texturen und Aromen, sein Menü überrascht mit so manch besonderem Detail.“ So schreiben die Restaurantkritiker des Guide Michelin über das mit einem Stern ausgezeichnete einsunternull in Mitte.

Inhaber Ivo Ebert ist wie sein Küchenchef gebürtiger Berliner, beide legen Wert auf eine Top-Produktqualität. Eine Zeitlang hat Ebert Obst und Gemüse aus seinem eigenen Garten in Bernau mitgebracht, doch die Verarbeitung erwies sich neben dem Restaurantbetrieb als zu aufwendig. Also tat er sich mit dem Gärtner Peter Janoth von Naturally Good zusammen, der auf seiner Anbaufläche im brandenburgischen Groß Kreutz Gemüse, Kräuter und Blüten anbaut und derjahrelange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Gourmetrestaurants hat. Bei Janoth gibt es alte Gemüsesorten, die man sonst nirgendwo zu kaufen bekommt.

Aktuell wandern Kohlrabi, Kapuzinerkresse, Tomaten, Giersch und Erbsensprossen vom Acker auf die Teller des Restaurants. Und der Küchenchef hält die Gäste auf Instagram höchstpersönlich über seine neuesten Kreationen auf dem Laufenden.

einsunternull:Hannoversche Str. 1, sechs Gänge 155 Euro,restaurant-einsunternull.de

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Von Eva Biringer

Berlin

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Landgasthaus der Domäne Dahlem

Auf dem historischen Gutshof der Domäne Dahlem kann man nicht nur Feste feiern, altes Handwerk und Landwirtschaft erleben oder ins Museum gehen, sondern auch speisen.Das Landgasthaus der Domäne hat sich genauso wie der Rest der Anlage dem Leitmotiv „Vom Acker bis zum Teller“ verschrieben und verarbeitet nur biologische Erzeugnisse, immer mit möglichst vielen Zutaten vom eigenen Feld.

Die Besonderheit in der Speisekarte sind die wöchentlich wechselten Tagesgerichte. „Aktuell ernten wir in großen Mengen Zucchini, Paprika, Tomaten, Mangold, Kartoffeln und Wildkräuter, sodass unsere Speisekarte hauptsächlich Produkte von unseren eigenen Anbauflächen enthält“, sagt Jan Götting von der Stiftung Domäne Dahlem.

Food-Tipps für Berlin: Die besten Restaurants, die mit Gemüse aus eigenem Anbau kochen (8)

Momentan wird geerntet, was das Zeug hält: Gemüse und Kartoffeln vom Acker der Domäne Dahlem.Konstantin Börner

Auf der Speisekarte stehen aktuell Pellkartoffeln mit Kräuterquark und Leinöl, veganer Kartoffelsalat, bunte Blattsalate vom Domänen-Acker, goldgelber Bauernkrapfen mit Mangold und Feta, überbackene Zucchini mit Tomatenchutney sowie erfrischende hausgemachteLimonaden mit Holunderblütensirup aus eigenem Anbau.

Landgasthaus der Domäne Dahlem:Königin-Luise-Straße 49,www.domaene-dahlem.de

Good Bank

2017 startete das Good Bank in Mitte als eines der ersten Vertical-Farm-to-table-Restaurants überhaupt. Die Idee: Direkt im Lokal werden Salate, Gemüse und Kräuter angebaut und vor den Augen der Gäste frisch zubereitet. Das sieht einigermaßen futuristisch aus und man muss schon zweimal hinschauen: Entlang der Wand erstrecken sich beleuchtete Vitrinen, in denen es grün vor sich hin wächst, Palette über Palette.

Food-Tipps für Berlin: Die besten Restaurants, die mit Gemüse aus eigenem Anbau kochen (9)

Salate wachsen in Vitrinen: Vertical Farming im Good Bank.Good Bank

Die Idee des Vertical Farming, also der Landwirtschaft in der Senkrechten, macht besonders auf beengtem Raum Sinn, gewinnt man doch so mehr Platz für den Anbau.

Im Good Bank gedeihen etagenweise Salat-Spezialitäten, Basilikum und Koriander. Nach der Ernte wird sofort nachgepflanzt. Die Pflanzenwurzeln wachsen nicht in Erde, sondern in mit Nährstoffen angereichertem Wasser. Im Restaurant werden dann Gerichte wie der „Seasonal House Caesar“ oder „Vegan Truffle Mushroom“ kredenzt. Mittlerweile gibt es Produkte von Good Bank aber auch im Supermarkt und als Kochbox.

Good Bank: Joachimstraße 17a, Gerichte ab 7 Euro, www.good-bank.de

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Author: Kerri Lueilwitz

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